Tour an den Krimmler Wasserfällen

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Die Krimmler Wasserfälle sind wohl über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt. Man kann sie aber nicht nur vom Gerlos-Pass aus begutachten, wie es die meisten Fußfaulen tun, sondern sie auch hervorragend auf einer Wanderung erkunden oder von dort aus eine längere Tour starten.

 

Und genau das habe ich bei meinem letzten Urlaub mit meiner Frau in Österreich getan. Da wir im Nationalpark Hohe Tauern unsere Ferienwohnung als Startpunkt hatten, stolperte ich ständig über Infomaterial zu den Wasserfällen. Nach reichlichem Studium einiger Broschüren hatte ich mir schnell die Route zu Recht gelegt. Und ein Paar Infos konnte ich auch sammeln. Mit ihren 380 Metern Fallhöhe sind die Krimmler Wasserfälle im äußersten Zipfel des Salzburger Landes die höchsten Europas. Am Fuße der Fälle befindet sich eine Art Museum/Erlebnisstation zum Thema Wasser, die vor allem Familien mit Kindern ansprechen soll. Die Wasserfälle gehören mit ca. 350.000 Besuchern pro Jahr zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Österreichs. Und so machten wir uns auf den Weg uns in diese Liste einzureihen.

Startpunkt für die Tour war einer der großen Besucherparkplätze an den Wasserfällen. Hier gebe ich euch den Tipp möglichst früh zu starten. Denn die hohen Besucherzahlen machen sich bemerkbar. Die Parkplätze sind ab 10 Uhr voll und die ersten Meter ziemlich überlaufen mit Touristen aus aller Herren Länder. Da wir früh gestartet sind und es immer wieder regnete trafen wir noch relativ wenige Ausflügler, sondern fast ausschließlich Wanderer die sich auch etwas mehr vorgenommen hatten.

 

Nach Verlassen der Parkplätze, und dem Folgen der Wegweiser kommt man vorbei an dem oben angesprochenen Museum (welches wir uns gespart haben) und einigen Souvenirbuden hin zu einem Kassenbereich. Ja, richtig gelesen, einem Kassenbereich. Will man direkt am Wasserfall wandern, die zahlreichen Aussichtspunkte nutzen und direkt im Sprühnebel des Wassers stehen muss man den gebührenpflichtigen Wasserfall-Weg nutzen. Es führt auch noch ein kostenloser Weg hinauf, der aber deutlich uninteressanter ist. Die Gebühren für den über 100 Jahre alten Aussichtsweg belaufen sich auf ca. drei Euro pro Person und sind somit zu vernachlässigen. Dafür bekommt man auf diesem Weg durch die vielen Aussichtsplattformen, welche teils bis über das Wasser reichen, auch richtig was geboten. Er verläuft in engen Serpentinen immer entlang des Wasserfalls und überwindet auf einer Länge von ca. vier Kilometern einen Höhenunterschied von 431 Metern und bietet wunderbare Aussichten. Von Mitte April bis Ende Oktober ist der gebührenpflichtige Krimmler Wasserfallweg durchgehend geöffnet. Der Weg ist super ausgebaut und auch mit leichten Outdoorschuhen, wie den an anderer Stelle von mir getesteten Salomon Tucana, gut begehbar. Beim späteren Abstieg kamen uns sogar Holländer in Flip Flops entgegen, das halte ich allerdings für gewagt. Da wir eine längere Strecke geplant haben, hatten wir uns für Wanderschuhe entschieden. Die angegebene Gehzeit von 1,15 Stunden haben wir, vor allem durch die vielen Fotosessions, bis zum Ende des Wasserfall-Weges auch benötigt. Zwar hatten wir durch den immer wieder einsetzenden Regen nicht die schönsten Motive, aber die Wasserfälle führten so viel Wasser wie selten und waren dadurch noch imposanter.

 

Oben angekommen erwartet einen ein Kiosk, touristengerecht getarnt als „Alm“, mit allem möglichen an Eis, Süßwaren und kleinen Snacks. Hier endet für die meisten Besucher der Ausflug und man dreht um oder lässt sich mit dem Taxi im Shuttle-Verkehr zurück zu den Parkplätzen bringen. Da wir einen Tagesausflug geplant hatten ging es für uns natürlich weiter.

 

Immer an der Krimmler Ache, dem Fluss der die Wasserfälle speist, entlang durch das Achental wanderten wir weiter. Man passiert dabei einige kleinere bewirtschaftete Almhütten, die ihren alpinen Charme im Gegenteil zum schon genannten Kiosk behalten haben. Während sich links und rechts zwei ansteigende Gebirgskämme zeihen, wandert man im Tal relativ eben und ruhig hin. Dabei sieht man vom befestigten und sehr gut ausgebauten Weg neben den typischen Kuhweideflächen und herrlich grünen Alpenwiesen auch wunderschöne private Almen. Nach ca. 8 Kilometern Wegstrecke kommt man zum Krimmler Tauernhaus, einer gut ausgebauten und geschichtsträchtigen Hütte mit wirklich toller Gastronomie. Hier haben wir durch plötzlich einsetzenden Starkregen Schutz gesucht und bei der Gelegenheit gleich eine ordentliche Rast eingelegt, gut gegessen und getrunken. Im Inneren der Hütte merkt man, dass hier deutlich mehr Urlauber ankommen als in anderen Hütten aber trotzdem hat es auch diese Alm geschafft ihr urtümliches Flair zu erhalten. Man hat noch das Gefühl nicht Teil einer Massenabfertigung zu sein.

 

Aufgrund der schlechter werdenden Wetterverhältnisse (anhaltender Starkregen) war ein weitergehen in größere Höhen für uns an diesem Tag leider nicht mehr möglich. Bei normalem Wetter können vom Tauernhaus weitere Touren gestartet werden. Es können die Seitentäler bewandert werden oder der Krimmler Kees (Gletscher – für alle Nicht-Alpinisten) erschlossen werden. Wer eine mehrtägige Hüttenwanderung möchte kann vom Tauernhaus aus, das auch Übernachtungsmöglichkeiten bietet, weitere Hütten wie Warnsdorfer Birnlücken oder Richter Hütte anvisieren. Innerhalb einer Tagestour kommt man sogar bis ins Ahrtal in Südtirol. All das blieb uns leider verwehrt.

 

So haben wir nach unserer Stärkung im strömenden Regen auf den Weg zum Ausgangspunkt gemacht, den wir nach einer Gesamtzeit von etwas über acht Stunden und einer Strecke von rund 23 Kilometern wieder erreichten. Auf dem Weg zum Parkplatz reifte dann auch der Entschluss meiner Frau sich eine Regenhose anzuschaffen (nachdem ich ihr meine geben musste), die wir leider in diesem Urlaub sehr häufig in Benutzung hatten. Wieder auf dem Wasserfall-Weg angekommen sind uns dann auch deutlich mehr Urlauber und Ausflügler begegnet, die uns mit unseren großen Wanderrucksäcken und der restlichen Ausrüstung angeschaut haben wie Außerirdische. Dafür waren wir verhältnismäßig trocken geblieben, während das Wasser durch die oben genannten Sandalen der Touris lief.

Trotz der widrigen Wetterverhältnisse, denen wir auf Grund guter Ausrüstung trotzen konnten, war es ein sehr schöner Trip den ich jedem weiter empfehle. Die Krimmler Wasserfälle sind auf jeden Fall einen Besuch wert und auf dem weiterführenden von uns begangenen Weg kann man Abseits von Touristengedränge seine Ruhe finden und die Alpen genießen.

 

Neben den Infos, welche durch den österreichischen Alpenverein auf der Internetseite der Krimmler Wasserfälle bereitgestellt werden habe ich die Tourendaten und einige der unzähligen entstandenen Fotos bereitgestellt. Die GPS-Daten könnt ihr gerne herunterladen.

 

Ich hoffe ihr erwischt besseres Wetter als wir und wünsche euch viel Spaß.

volle Distanz: 25117 m
Maximale Höhe: 1651 m
Gesamtanstieg: 2281 m
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