GPSies – der Underdog unter den Apps

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Und wieder lande ich bei den von mir genutzten Apps. Heute möchte ich euch die App „GPSies+“ vorstellen, die mir durch einen Freund empfohlen wurde. Deshalb bin ich der Empfehlung gefolgt und habe mir die App auf mein iPhone gezogen.

 

Schon beim ersten Aufruf des Programms fiel mir sofort ins Auge, dass es einen nicht ganz so professionellen und stilistisch ansprechenden Eindruck vermittelt wie die Apps von runtastic oder Deuter. Wenn man sich aber einmal näher mit dem Anbieter und dem Programm an sich auseinandersetzt versteht man auch schnell warum.

 

Das Projekt GPSies wird durch eine Privatperson betrieben, und nur durch einige kleinere Firmen finanziell unterstützt. Als Beispiel sei hier der Sockenhersteller Falke als „Hauptsponsor“ genannt. Es hat nicht das Ziel von kommerziellem Erfolg oder maximalen Gewinnen oder einer hervorgehobenen Werbewirkung. Das zeigt, dass der finanzielle Spielraum relativ begrenzt ist. Aber der Entwickler der Plattform ist ein Mitglied aus der Mitte der Outdoorblogger. Und das sieht man dem ganzen Projekt an – es ist jemand mit Herzblut bei der Sache. Dazu sagt das GPSies-Team selbst auf seiner Homepage:

 

„GPSies ist eine private Initiative aus Berlin und wurde im August 2006 erstmalig vorgestellt. Mittlerweile etablierte sich das Portal zu einem der größten Routen-Anbieter in Deutschland.

Durch die Online-Community wächst die Anzahl der Routen rasant an. Den internationalen Charakter erhält GPSies durch die Übersetzung in mehrere Sprachen, wie zum Beispiel Englisch, Französisch oder Russisch.“

 

Das nicht ganz so professionelle Erscheinungsbild bietet aber auch einige Vorteile. Nach einem einmaligen Klick auf eine Werbeeinblendung schaut man sofort auf eine klar strukturierte Oberfläche mit Karte ohne großen Firlefanz und ohne das lästige Durchklicken durch Menüs. Die Karte ist mit fast allen Wanderwegen ausgestattet, bietet die Möglichkeit die eigene Position schnell und einfach zu orten und einen einfachen Button um die Aufzeichnung der eigenen Wegstrecke zu starten. Positiv fällt außerdem auf, dass es eine Suchfunktion für Adressen gibt. Bei manch anderen Anbietern muss man umständlich über ein- und auszoomen aus der Karte andere Kartenabschnitte oder Orte suchen. Mit einem Klick auf das große Lupen-Symbol werden einem die Strecken in der näheren Umgebung angezeigt. Durch eine relativ große Anzahl an Nutzern stehen auch einige Strecken zur Verfügung, welche in die Kategorien zu Fuß, mit dem Rad, mit dem Motor, auf dem Wasser, im Winter und Alles andere eingeteilt werden. Man kann die angezeigten Strecken auch nach diesen Kategorien filtern und sich somit nur seine Vorlieben anzeigen lassen. Dazu wieder ein Zitat:

 

„Die Benutzung aller Dienste von GPSies ist kostenlos. Wanderer, Jogger, Mountainbiker oder Motorradfahrer können ihre Routen online mittels einer Straßen- oder Satellitenkarte planen und anschließend auf der Website speichern. Die gespeicherten Strecken werden ohne Umwege sofort der Internet-Community zur Verfügung gestellt.“

 

Kommen wir zur Hauptfunktion der App. Wie der Name schon vermuten lässt baut auch diese Software auf die Auswertung der eigenen Position und Laufstrecke mittels GPS. Dies funktioniert auch hier tadellos. Über den Button „Start“ zeichnet die App sofort die eigene Aktivität auf. Dabei werden live die Dauer, Entfernung, Durchschnittsgeschwindigkeit, momentane Geschwindigkeit, und die gelaufenen Höhenmeter angezeigt. Gleichzeitig kann man den Streckenverlauf auf der Karte verfolgen. Beendet man die Aufzeichnung stehen einem die Daten zur Verfügung. Aber Achtung, hierzu muss man sich vorher auf der Plattform GPSies.com oder über das Handy registriert haben. Alle eigenen Strecken und Werte kann man dann auf der Homepage einsehen und für sich auswerten. Die Auswertefunktionen ist nicht ganz so umfangreich wie bei anderen Anwendungen, zum Beispiel fehlt eine Angabe zum Kalorienverbrauch, aber die Aufzeichnung bietet und liefert alles Wichtige.

 

Bei der Kartendarstellung kann man zwischen verschiedenen Kartenanbietern wählen. Dabei ist GoogleMaps nicht möglich, da die Kosten hierfür bei ca. 100-150 Tausend Kartenaufrufen pro Tag zu hoch geworden sind für das Projekt. Da die Karten von Google aber eh nur bedingt zum Wandern geeignet sind ist das aus meiner Sicht verkraftbar. Dafür stehen Karten von OpenCycleMap, Mapquest und die Standardkarte von GPSies selbst zur Verfügung. Hier sollte für jede Sport- und Anwendungsart etwas dabei sein.

 

Ein Vorteil des Programms ist seine variable Anwendbarkeit mit anderen GPS-Geräten. Hierzu die Worte des Entwicklers:

 

„GPSies zeichnet sich neben der einfachen und intuitiven Bedienung besonders durch eine hervorragende Anbindung an mobile GPS-Geräte aus. Somit ist es möglich, die Strecken von den Geräten einzulesen und direkt als Route auf GPSies einzustellen. Umgekehrt lassen sich bereits gespeicherte Strecken auch zu den GPS-Geräten übertragen, um sie draußen in der Natur nachzulaufen oder nachzufahren.“

 

Dies lässt sich besonders gut mit GPS-Geräten von Garmin verwirklichen. Hierbei beziehe ich mich aber nur auf die Entwicklerangaben und nicht auf eigene Erfahrungen. Vielleicht kann ja jemand von euch einen Kommentar hierzu abgeben.

 

Zusätzlich verfügt das Projekt noch über einen kleinen Community-Charakter. Die Nutzer können sich auf der Webseite austauschen und im Forum diskutieren. Allerdings ist dies über die APP nicht möglich.

 

Damit ist der Leistungsumfang der Anwendung auch schon im Großen und Ganzen beschrieben. Hervorzuheben ist jedoch noch, dass die App und auch die Nutzung der Internet-Plattform komplett Kostenfrei sind.

 

Jetzt fragen sich bestimmt einige warum man mit noch einer App den Speicher und Akku seines Smartphone belasten soll, wenn sie nichts anderes kann als die schon vorgestellten, welche auch teils kostenlos sind. Dafür gibt es aus meiner Sicht zwei Gründe:

 

  • Wer ein kleines Projekt unterstützen und sich sicher sein will, dass die eigenen Daten nicht von einem großen Unternehmen gesammelt und irgendwie ausgewertet werden ist bei GPSies genau richtig. Hier steht weder Werbung, noch Gewinnmaximierung oder Datenhandel im Vordergrund. Es geht dem Entwickler um die Freude an der Bewegung und dem Austausch innerhalb der Outdoor-Gemeinschaft. Meiner Meinung nach ein Ziel das Anerkennung verdient. Deshalb nutzen einige ausschließlich diese App. Vielleicht jetzt auch ein Paar von euch.

 

  • Der zweite und für mich entscheidende Grund ist das GPSies-eigene Kartenmaterial. Dieses bietet ein Feature, das ich bei noch keiner anderen Online-Karte gefunden habe: Wandermarkierungen. Die angezeigten Wege sind mit den farblichen Markierungen versehen, die man auch auf den Wegweisern findet. Das heißt, selbst wenn die Markierungen entlang der Wege mal fehlen oder nicht eindeutig sind, kann man sich mittels der GPSies-App orientieren. Und das auch verlässlich. Das stellt für mich ein großes Plus dar, denn es gibt nicht nervigeres als eine unklare Situation an einer Weggabelung, und daraus folgende Umwege.

 

Aus dem letzten Grund habe ich die GPSies-Anwendung behalten. Ich zeichne zwar meine Strecken nicht mit ihr auf, nutze sie aber als „Rückfallebene“ wenn die Wegmarkierungen mich im Stich lassen. Testet die App doch einfach mal und entscheidet selbst ob sie für eure Zwecke geeignet ist – es kostet ja schließlich nichts.

 

Die App für Apple und Android bekommt ihr direkt über GPSies.

GPSies - Tracks for Vagabonds

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