Um dem Namen hikerz gerecht zu werden, gibt es mal wieder eine Runde aus dem Erzgebirge als Tourenvorschlag. Dabei handelt es sich um den sehr beliebten Rundweg um das Unterbecken des Pumpspeicherwerks in Markersbach.
Die Anfahrt zu dieser familienfreundlichen Wanderung ist simpel da man die Bundesstraße 101 befährt und das Pumpspeicherwerk, zu dem das Unterbecken gehört, aus allen Richtungen ausgeschildert ist. Auch die Staumauer, welche den Ausgangspunkt bildet und ausreichend Parkmöglichkeiten bietet ist auf Grund der Beschilderung nicht zu verfehlen.
Schon in der Anfahrt und vom Startpunkt aus hat man eine gute Aussicht auf den Ort Markersbach, der sich ins Tal der großen Mittweida links und rechts des Baches schmiegt und auf das Industriedenkmal „Viadukt Markersbach“. Diese Eisenbahnbrücke ist in ihrer Bauart in Sachsen einzigartig, wird auf Grund ihres Aussehens von der Bevölkerung Streichholzbrücke genannt und leuchtet den Wanderer mit ihrer blauen Farbe förmlich an. Leider fahren auf der Strecke und Brücke nur noch zu besonderen Anlässen Sonderzüge der „Erzgebirgische Aussichtsbahn“ (EAB). Auf meiner Tour bleibt sie aber eine Sehenswürdigkeit am Rande, die man nur aus der Ferne bewundern kann.
Die ersten Meter der Strecke führen direkt über die Mauerkrone der Staumauer. Dabei erwarten einen viele Hinweisschilder und Informationstafeln auf denen die Geschichte und die Funktionsweise eines Pumpspeicherwerkes erklärt werden. Man sollte sich ruhig mal die Zeit zum Lesen nehmen um den Sinn dieser Anlage und ihren Nutzen für die Energiewende zu verstehen. Denn je nachdem ob das Wasser zur Energiegewinnung gerade im Oberbecken gespeichert ist oder nicht, erwartet einen ein prall gefülltes Unterbecken oder eine kleine „Pfütze“ mit Schlamm. Das ist aber vom Zufall und Glück abhängig und ich kann euch leider keinen konkreten besten Zeitpunkt für eure Unternehmung nennen.
Nach der Staumauer geht es nach rechts immer parallel zum Ufer entlang. Der Weg ist dabei gut ausgeschildert, befestigt und wartet nur mit ein paar kleinen Anstiegen auf. Nach längeren Regenzeiten kann es mal etwas schlammig sein, aber mit festen Turnschuhen ist es kein Problem. Man wandert entlang des Weges durch wunderschöne Waldstücke und blumenreiche Lichtungen. Dabei hat man das Unterbecken fast immer im Blick. Leider darf man selbst an den heißesten Tagen dort nicht baden da es eine Nutzanlage und das Betreten somit verboten ist.
Nach fast der Hälfte der Strecke kommt man zu einem einsamen Fachwerkbaus, das kaum abgeschiedener liegen könnte. Es wird von einem Holzbildhauer bewohnt, den man mit etwas Glück bei der Arbeit antrifft. Sollte man jedoch nicht in den Genuss kommen ihn bei seiner Tätigkeit beobachten zu können, stehen immer noch genug seiner Werke und angehenden Kunststücke rings um das Haus verteilt. Mir geht es so, dass ich dort immer wieder kurz halten und bewundern muss.
In der Folge kommt man zum „Wendepunkt“ der Strecke am hinteren Ende des Unterbeckens an dem die letzten Funktionsgebäude des Pumpspeicherwerks stehen. Verlässt man an dieser Stelle den Rundweg und kämpft sich ein Stück durch den Wald kommt man zum Hexenhaus, einem kleinen Baumhaus das aussieht wie aus einem russischen Märchen. Dieser Geheimtipp wird auch im Facebook -Projekt „Geheimnisvolle und Sehenswerte Orte im Erzgebirge“ vorgestellt. Dort könnt ihr noch ein wenig mehr darüber erfahren. Leider ist das Häuschen in die Jahre gekommen und die Witterung hat am Holz ganze Arbeit geleistet. Trotz des verwitterten Zustandes ist es einen Blick wert.
Zurück auf dem Rundweg geht es jetzt direkt am Ufer entlang, bei schönem Wetter immer schön im Sonnenschein. Man quert einige kleine Zuflüsse zum Staubecken und bewegt sich auch auf dieser Seite auf gut ausgebauten Wegen. Linksseitig wartet dann der nächste Zeitvertreib – das „Mühlchenviertel“! Durch einen Kindergarten bzw. dessen Kinder aus Markersbach wurden hier an einem kleinen Bach mehrere Miniaturmühlen aufgestellt. Neben diesen liebevoll, teils aus Alltagsgegenständen, gebastelten kleinen Kunstwerken sind auch noch ein kleines Angelspiel und weitere Wasserspiele im „Mühlchenviertel“ vorhanden. Gerade Kinder freuen sich über diese Ablenkung am Wegesrand und werden kaum davon loskommen. Aber das ist dann euer Problem. ;)
Danach geht es auf den letzen Metern der Tour direkt unterhalb der Generatorgebäude vorbei, in denen die Energie erzeugt wird. Das heißt große Industrieanlagen, große Strommasten und viele Stromkabel. Nicht unbedingt schön aber interessant. Nach ungefähr 400 Metern entlang einer wenig befahrenen Straße gelangt man wieder zur Staumauer und somit zum Ausgangspunkt. Die 6,5 Kilometer lange Strecke schafft man in etwa anderthalb Stunden und ist damit für alle geeignet. Besonders bietet sie sich für einen kleinen Sonntagsausflug mit der Familie an, bietet einige ausgeschilderte Abzweige um die Tour zu vergrößern und kann durch die breiten Wege auch mit dem Rad erkundet werden.
Die Strecke gibt es wie immer zum GPX-Download, mit allen wichtigen Daten und Fotos versehen.
Maximale Höhe: 616 m
Gesamtanstieg: 245 m
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