Tour zur Morgenleithe

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Ich möchte euch hier eines meiner liebsten Ausflugsziele für eine kleine „Sonntagswanderung“ im Erzgebirge vorstellen – die Gaststätte Morgenleithe.

 

Dieses altehrwürdige Wander- und Ausflugsziel gehört geografisch zur Stadt Lauter-Bernsbach genauer gesagt dem Ortsteil Lauter, liegt jedoch herrlich abgelegen auf 813 Metern über n.N. mitten in einem ausgiebigen Waldgebiet. Zusammen mit dem König-Albert-Turm im Ortsteil Bernsbach, dem ich mich in einem anderen Beitrag widmen werde, rahmt er den schönen Ort ein.Morgenleithe_alt

Am Standort des Gasthauses befand sich schon gegen 1833 ein Kletterbaum als Aussichtsplattform, der im Laufe der Jahre durch den Erzgebirgszweigverein (EZV) immer weiter ausgebaut wurde, erst zum Klettermast, zur Plattform und schließlich 4. Juni 1922 zum 16-Meter-Hohen Holzturm. Im Jahr 1931 wurde dann die Bergbaude angebaut, welche seit diesem Zeitpunkt durch den EZV selbst und dann später wechselnde Pächter betrieben wird. Im Jahr 1999 wurde das Gebäude grundlegend renoviert und modernisiert. Die Gaststätte bietet somit seit Jahrzehnten eine Einkehr für alle Wanderer und überzeugt mit gut bürgerlicher und erzgebirgischer Küche sowie auch einfachen schmackhaften Gerichten für die Pause zwischendurch. Im Sommer ist auch ein kleiner Biergarten geöffnet, der mich mit seiner traumhaften Waldkulisse immer wieder anzieht.

Der Aussichtsturm existiert übrigens als Teil der Gaststätte immer noch und bietet den Besuchern den Einblick in und den Ausblick über die Baumwipfel. Der recht enge Aufstieg über die fast schon antiken Holzstufen lohnt sich also. Wer von diesem Unterfangen völlig erschöpft sein sollte kann beruhigt sein. Die Morgenleithe verfügt auch über zwei Gemeinschaftsschlafräume, die man nach telefonischer Voranmeldung nutzen kann. Sie bieten die Möglichkeit, nach einer Feier den Heimweg zu vermeiden oder auch die Morgenleithe als Zwischenziel und Übernachtungsmöglichkeit einer Etappenwanderung zu nutzen. Da der europäische Fernwanderweg E3 direkt an der Morgenleithe vorbei führt, welcher auf einer Gesamtstrecke von 8000 Kilometern vom Atlantik bis an das Schwarze Meer reicht, ist diese Schlafgelegenheit für den Einen oder Anderen vielleicht ein zusätzlicher Reiz zur Einkehr.

Wer sich genauer über die Gaststätte an sich, die Öffnungszeiten, die Geschichte oder auch die Speisekarte informieren will ist mit der Website der Morgenleithe bestens beraten.

Und einen richtigen Eindruck über die landschaftliche Schönheit, die Gaststätte selbst und die Umgebung bekommt ihr auf YouTube mittels Luftbildaufnahme der Morgenleithe.

 

Tour zur Morgenleithe

Turmweg_Morgenleithe

 

Grundsätzlich kann man die Morgenleithe aus allen benachbarten Orten, wie Schwarzenberg, Sosa, Bockau und Lauter, über sehr schöne Waldwege erreichen. Meine letzte Tour habe ich aus der Heimatstadt der Gaststätte Lauter gestartet. Ausgangspunkt hierfür war der Marktplatz mit genügend Parkmöglichkeiten. Nach einer kurzen Strecke von ca. 10 Minuten durch die Stadt geht es über teils geteerte, teils mit Dreck verfüllte Wege Richtung Süden und Waldrand. Man hält sich dabei an die Ausschilderung zum Hotel Danelchristelgut, welches man links liegen lässt. Ab dem Hotel ist die Morgenleithe ausgeschildert. Ab hier geht man fast ausschließlich auf Waldwegen, mit allem was dazu gehört: Schlamm, Zapfen, Steine und Wurzeln. Leichte Wanderschuhe sind für diese Tour absolut zu empfehlen. Immer der Beschilderung nach wandert man erst relativ eben am Waldrand entlang durch Naturschutzflächen bevor man sich in den Wald begibt. Ab diesem Punkt bemerkt man warum das Erzgebirge als Mittelgebirge gilt – es wird steiler. Ihr steigt mal etwas seichter, mal sehr steil kontinuierlich Bergauf. Nach insgesamt sieben Kilometern, 1,5 Stunden Gehzeit und dem strikten Befolgen der Wegweiser sieht man vor sich die Morgenleithe und kann sich am verdienten Getränk und Essen seiner Wahl erfreuen.

 

Den Rückweg habe ich auf einer anderen Strecke begangen damit es nicht eintönig wird. Aber jetzt kommt der Vorteil der Berge zum Tragen – alles was man hinauf gestiegen ist kann man jetzt bequem herab gehen. Das tröstet auch über die ersten recht unwegsamen Meter hinweg. Über einige verwinkelte Wege entlang der Schilder Richtung „Tränktrögel“ und mitten durch den Wald gelangt man auf eine geteerte Straße. Hier hat man an der Schutzhütte am Tränktrögel, an dem früher die Pferde bei Reisen getränkt wurden, nochmal die Chance die Schuhe nachzuziehen bevor es immer der Straße folgend weiter bergab geht. Dabei kann man auf dem Teeruntergrund des Waldweges schnell voran kommen. Auf Höhe des Waldschulheimes Conradswiese folgt man wieder den Schildern des Hotels Danelchristelgut Richtung Ausgangspunkt, welchen ihr nach erneuten 1,5 Stunden erreichen solltet. Alternativ empfehle ich euch einen kurzen Stopp an der Conradswiese, die mit ihrem Naturlehrpfad und ihrem Spielplatz vor allem für Wanderer mit Kindern lohnenswert ist. An schönen Tagen gibt es auch hier Gaststättenbetrieb der auch die Eltern beschäftigt. Aber der Conradswiese werde ich mich ebenfalls gesondert widmen.

Der Rückweg ist insgesamt ein wenig länger lässt sich jedoch auf Grund der besseren Wege und des Gefälles in einer ähnlichen Zeit zurücklegen.

 

Am Start- und Endpunkt angekommen, solltet ihr inklusive eurer Einkehr ungefähr vier Stunden auf den Beinen gewesen sein. Dabei habt ihr ca. 500 Höhenmeter Auf- und Abstieg, eine Strecke von ungefähr 18 Kilometern und hoffentlich einen schönen Tag hinter euch gebracht.

 

Für Interessierte habe ich die Streckenführung und das Höhenprofil angehangen. Wer wiederrum die von mir vorgestellte App von runtastic nutzt, kann die dort von mir erstellte Route ansehen und nutzen. Wer einfach nur wissen möchte wo sich die Morgenleiteh befindet , wird hier auch fündig. Also viel Spaß beim Sonntagsausflug.

volle Distanz: 15032 m
Maximale Höhe: 813 m
Gesamtanstieg: 460 m
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