Der 21. März ist der internationale Tag des Waldes. Aus diesem Anlass will ich mich diesem Thema heute etwas mehr widmen. Glücklicher Weise hat sich dies auch unsere örtliche Regionalzeitung und die untere Forstbehörde gedacht und umfangreiche Zahlen veröffentlicht.
Der „Tag des Waldes“ wurde Ende der 70er Jahre durch Welternährungsorganisation ins Leben gerufen um auf die globale Waldvernichtung aufmerksam zu machen. Seit dem wird der Tag jährlich begangen und genutzt um Aktionen rund um den Wald zu gestalten und Informationen zu verbreiten.
Jährlich werden ca. 15 Millionen Hektar Wald gerodet um die Fläche landwirtschaftlich zu nutzen oder um das gewonnene Holz betriebswirtschaftlich zu verwerten. In Deutschland nimmt die Waldfläche durch Aufforstungsprogramme nicht ab. Dafür liegen hier die Probleme eher in der Zerteilung der Wälder durch Straßen und Industrie. Weiterhin wird der bestehende Wald ständig geschwächt durch die zunehmende Luftverschmutzung und den Klimawandel.
Auch das Erzgebirge ist hiervon betroffen, auch wenn es eine sehr waldstarke Region ist. Fast die Hälfte des Erzgebirgskreises ist bewaldet (46,7 %). Damit liegt meine Heimat über dem sächsischen Schnitt von 28,4 %. Hier muss man natürlich die großen Städte berücksichtigen, die teils fast gar keine Waldflächen aufweisen. Insgesamt nimmt aber in Sachsen der Waldanteil zu, was mich als Wanderer mit Hang zu langen Waldtouren selbstverständlich freut. Die Steigerung des Waldbestandes entspringt hauptsächlich der natürlichen Zurückeroberung von Flächen durch angrenzende Wälder aber auch der bewussten Aufforstung von landwirtschaftlichen Brachflächen. Nur die großen Städte machen hier wieder eine Ausnahme. In diesen geht der Baumbestand leicht zurück. Mein Beileid an dieser Stelle an alle Städter, die auch die letzten grünen Oasen einbüßen.
Der Wald hat egal ob auf dem Land oder in der Stadt mehrere Funktionen. Er schützt Böden und Landschaften vor Wettereinflüssen und Erosion, dämpft Licht- und Lärmemissionen, ist Frischluftlieferant und Wasserfilter in Einem und ist gleichzeitig Platz für Sport und Erholung für viele Menschen, inklusive meiner Person. Auch hier haben schlaue Statistiker herausgefunden, dass jede Waldfläche im Erzgebirge durchschnittlich drei dieser „besonderen Funktionen“ gleichzeitig erfüllt und damit über dem Landesschnitt liegt.
Weiteres Ergebnis der Statistikfüchse: Der Großteil des Waldes, ungefähr zwei Drittel sind Eigentum des Freistaates Sachsen. Die restliche Fläche verteilt sich auf Privatpersonen, Kommunen, kirchliche Wälder und Flächen die der Bundesrepublik gehören. Letzter sind meistens Truppenübungsplätze oder andere militärische Einrichtungen. Ich war schon in diesen Wäldern und vertraut mir, ursprünglichere und naturbelassenere Wälder werdet ihr in Deutschland kaum finden. Das soll natürlich keine Aufforderung sein diese Wälder zu betreten, da dies streng verboten ist. Aber vielleicht kommt ihr ja mal durch Zufall in die glückliche Lage.
Egal ob ihr auf einem Truppenübungsplatz, in einem Privatwald oder auf einem normalen Waldweg mit Naherholungscharakter unterwegs seid, im Erzgebirge werdet ihr Größtenteils durch Nadelbäume begleitet. 88 % unserer Wälder bestehen aus Nadelhölzern und nur 12 % sind Laubbäume. Und auch hier gibt es wieder extreme Unterschiede in der Häufigkeit einzelner Arten. 81 % aller Bäume sind Fichten, jeweils ca. 3 % Kiefern und Lärchen. Bei den Laubbäumen erwarten euch 6 % Buche, 2 % Birke und 1% Eiche. Wer jetzt ein bisschen Vorstellungskraft und mathematisches Grundverständnis mitbringt kann sich unseren schönen Wald im Erzgebirge vorstellen. Aber ich würde euch selbstverständlich dazu raten ins Erzgebirge zu kommen und euch selbst ein Bild zu machen. Ich zeige euch dann auch gerne wenn ihr mir vorher schreibt jeden einzelnen Baum. ;)
Was meinst du dazu...